Posts Tagged ‘Augen
Marie
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Du hast geflötet
pflanztest mir Blümchen in die Öhrchen
machtest mir Zuckerguss auf die Äuglein
parfümiertest mir die Seele.
Jetzt
trötest du nur noch
deine Worte sind wie Sklaventrommeln.
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Danke, mein Freund. Für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
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Doch nicht nur dafür. Fast zwölf Jahre nehmen wir nun schon täglich am Leben des anderen teil. Es war damals auch um diese Jahreszeit, als wir uns kennenlernten. Weißt du noch? Wir lachen oft darüber, dass eine andere Art der Beziehung nach einer kurzen Versuchszeit gar nicht in Frage kam. Ganz sicher wären wir früher oder später mit Messern aufeinander losgegangen, hätten uns sämtliche Küchenutensilien um die Ohren geworfen. Aber wir erkannten, dass wir uns dennoch mochten, uns als sehr wertvoll empfanden und nicht verlieren wollten. Nur eben nicht in dieser beabsichtigten Konstellation. Also beschlossen wir, freundschaftlichen Kontakt zu halten. Manchmal besuchen wir uns, oft ist es nur telefonisch, aber das dann ziemlich präsent. Zwölf Jahre halten wir diese besondere Freundschaft nun schon, nehmen am Leben des anderen teil, haben uns nicht verloren und wissen, dass wir füreinander da sind. Ich erlebte deine Frauen, du ein paar wenige Männer. Was geblieben ist, war immer unsere Freundschaft. Das klare und deutliche Aussprechen auch unangenehmer Dinge. Ohne dass man sich beleidigt in die Ecke zurückzieht. Oder irgendetwas beenden muss. Die Freude am Glück des anderen, der Kummer am Unglück des anderen, all das sind Dinge, die ich nicht mehr missen möchte.
Danke dafür, mein Freund.
Ich freue mich auf deinen Besuch! Bald kann ich dich wieder in die Arme schließen!
Als ich einmal ein Kind war …
… lief ich, besonders in den Wochen vor HeiligAbend, an der Hand meiner Großmutter in der Dunkelheit durch die Straßen. Wir schauten in die geschmückten Fenster der Häuser, ahnten die Menschen in ihren Wohnungen und ich sagte:
„Ich möchte da bitte gern hineingehen und alles ganz genau ansehen!“
Großmutter strich mir mit ihrer warmen, nur ein ganz klein wenig runzligen Hand tröstend über die Wange und antwortete:
„Das geht leider nicht. Sei nicht traurig. Sieh doch! Von daußen ist es ja auch ganz hübsch.“
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Heute
viele gefühlte tausend Jahre später, wünschte ich mir manchmal, mein Verlangen aus der Kindheit hätte sich nicht mit dieser Intensität erfüllt.
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