… wenn man morgens aufwacht, weil der Storch fast an die Zimmertür klopft … 🙂
























Leben auf dem Land
Die Felder direkt vor meinem Fenster sehen aus, als wären sie ordentlich gekämmt (im Gegensatz zu meiner aktuellen Frisur) und die große, wunderschön gewachsene Linde im Innenhof des ehemaligen Vierseitenbauernhofes trägt ein angenehmes Grün. Im Verborgenen jedoch (zumindest, wenn man nicht genau hinschaut) spielt sich ein wahrer Landkrimi ab (da können Netflix & co einpacken), denn während die beiden schwarz-weißen Raubtiere überlegen, wie lange sie noch warten sollen und wann denn nun endlich die jungen Spatzen flügge werden, nehmen die anderen Hofbewohner ein entspanntes Bad im hauseigenen Pool oder lustwandeln über das Anwesen. Ab und an lässt ein Gefiederter etwas angesäuert die Schultern hängen, wahrscheinlich glaubt er, das Grün der Wiese sei im Nebengrundstück grüner. Herr und Frau Spatz mühen sich redlich, die Jungen aus dem Nest zu bekommen, eine der Nachbarskatzen schleicht währenddessen auf leisen Sohlen von oben an den Nistkasten heran …
Was für ein Krimi. Ich beobachte das mit der Kamera und überlege, dass ich auf keinen Fall möchte, dass die Katzen sich die Jungvögel holen, ich aber auch nicht möchte, dass die Katze oben im Scheunengebälk mit dem Kopf stecken bleibt und falls das passieren sollte, wie ich sie da wieder herausbekäme …
Leben auf dem Land eben. 😊
Nun wohne ich seit vier Wochen auf dem Land – Chemnitz ist Geschichte. Neunzehn Vierseitenhöfe und ein Einfamilienhaus, mehr menschliches Leben gibt es hier in den Häusern und Höfen nicht, mein Domizil ist eine alte, ausgebaute Scheune mit fränkischem Fachwerk. Man könnte meinen, ich bin in eine Gegend gezogen, in der sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
Stimmt, innerhalb von nur ein paar Tagen habe ich meine vornehme Blässe verloren und ähnele einem Hummer kurz vor dem Verzehr, habe Eisvögel, Wild, Frösche und vieles mehr vor meiner Kamera gehabt, Kirschen direkt vom Baum gegessen, bin Kilometerweit gelaufen und fühle mich einfach wohl.
Seht Ihr das also auch? Wiesen, Felder, Wolken und Gewitter – die noch Gewitter sind und nicht von den Häusern und Lichtern der Stadt verschluckt werden? Getreide auf den Feldern, das sich wie zu einer stummen Melodie im Wind bewegt?
Anneliese, die Maus, kommt nur noch sehr selten vorbei. Aber immer wenn sie da ist, bringt sie mich richtig zum Schmunzeln. So wie gestern, als sie mir erst ganz gelassen aus dem Mauseloch zuschaute, wie ich meine Balkonblumen versorgte, und später dann genüsslich den Vogel an der Vogeltränke abküsste.
🙂
… interessant war übrigens bei meinem Kurzurlaub in Nienhagen auch, dass sich, sobald ich die Ferienwohnung bezogen und mein Knäckebrot mit den Vögeln geteilt hatte, nicht nur Spatzen, sondern auch andere Vogelarten, und sogar ein Eichhörnchen einfanden. Während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes waren sie morgens die ersten – und abends die letzten Besucher, die mich gut unterhielten.
Ich glaube, die mögen meinen Hund und mich. (Oder das Knäckebrot.)
🙂
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