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Sept
09

Bangkok – 6 –

… wir stiegen also wieder in das Boot und fuhren den Fluss entlang.
Ich erwähnte an anderer Stelle, dass man Chinatown bereits von weitem riecht.
Dieser Stadtteil befindet sich an der gegenüberliegenden Seite des Königspalastes und man sieht schon am Wasser, dass man sich ihm annähert.

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Auf dieser Seite hier:
http://dreamguides.edreams.de/thailand/bangkok/chinatown
las ich folgendes:

Chinatown, Bangkok

1780 entstand in Bangkok ein chinesisches Viertel, als für den Bau des königlichen Palasts und anderer große Anlagen, viele Arbeiter gebraucht wurden.

Im 18. Jahrhundert war Chinatown das Zentrum der Opiumhöhlen und der Prostitution Bangkoks. Heute ist die Gegend zwischen Chakrawat Road und Charoen Krung eher ein Viertel der Märkte und kleiner, bunter Läden. Man kann hier in Ruhe bummeln oder sich von dem lebendigen Treiben einfach mitziehen lassen. In der Yaowrat Road, der Hauptstrasse Chinatowns, gibt es viele Juweliergeschäfte. Außerdem stehen zahlreiche Tempel, wie den Wat Traimit oder den Li Thi Miew Tempel in diesem Teil Bangkoks. Insgesamt 14 % der Gebäude sind als historische Sehenswürdigkeiten der Stadt eingestuft worden. Eines davon ist z.B. das Tant To Gung.“


Nun, ich muss sagen, ich sah weder einen Tempel noch andere historische Sehenswürdigkeiten. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich in Panik ausbrach, als S. mit mir die Straßen entlang lief und er notgedrungen wieder umkehren musste.
Die unterschiedlichsten scharfen Gerüche brannten in meinen Augen und in der Nase, der Gestank von Abgasen brachte mich fast um. Auf den Straßen sammelten sich immer mehr Menschen, die emsig umher liefen, S. bevorzugte Seitengassen, in denen ich mich noch mehr fürchtete. Die Menschen wirkten plötzlich angst einflößend und obwohl S. mir ständig zuredete, dass es rein gar nichts zu befürchten gäbe, hatte ich meine Panik nicht mehr unter Kontrolle. Kurzum – es war ein Erlebnis der besonderen Art.
🙂

Vielleicht könnt ihr durch die folgenden Aufnahmen ein wenig nachempfinden, wie ich mich fühlte. Schade, dass ihr nicht riechen könnt, was ich riechen musste. Ich war so geschockt, dass ich mehr automatisch auf den Auslöser meiner Kamera drückte und gar nicht so recht wusste, was ich nun genau fotografiere. Die „wohlriechenden“ Speisen hätte ich auch gern fotografiert, aber wie gesagt, irgendwie ging das alles nur noch automatisch. Wahrscheinlich bin ich an diesen „Essensständen“ einfach nur noch vorbei gerannt.

🙂

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In diesen Seitengassen waren vor allem Handwerker bei der Arbeit.

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Besonders stark vertreten ist die „Textilbranche“. Überall sieht man Stoffballen und Näher/innen.
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Wir hielten uns nicht lange in Chinatown auf.
Ich wollte dringend ins Hotel zurück und unter die Dusche.
Mittlerweile war es auch Nachmittag und S. hatte noch immer nicht seine viel gerühmte Massage erhalten. Auch ich hatte eine Entspannung dringend nötig.

– Fortsetzung folgt


15 Antworten to “Bangkok – 6 –”


  1. 3. September 2009 um 01:27

    Guten Morgen liebe Heike,
    endlich der nächste Beitrag. Ich kann deine Gefühle voll und ganz nachempfinden. Als ich 1972, als junges Mädchen, das erste Mal in der Altstadt von Lissabon war,empfand ich auch so. Die ungewohnten Gerüche, die Armut und die anders aussehenden Menschen, flößten mir damals Angst ein. In Chinatown waren die Eindrücke bestimmt noch viel krasser. Ich bin froh, daß du wieder heile im Hotel angekommen bist.
    Ich wünsche dir einen schönen Tag.
    🙂
    Bärbel

  2. 3. September 2009 um 07:09

    Guten Morgen liebe Bärbel. Da bin ich aber froh, dass du mich verstehst.
    Ich bin ja eigentlich nicht ängstlich, aber irgendwie war das dort zu viel für mich. *g*

    Auch wenn ich mich jetzt ziemlich darüber ärgere, denn mir ist mit Sicherheit vieles entgangen, was ich hätte noch sehen können. Aber wie sagte S. erst gestern am Telefon? Wir haben doch auch so vieles erleben können.
    🙂
    Wo er recht hat, hat er recht.

    Hab einen schönen Tag und liebe Grüße!
    Heike

  3. 3. September 2009 um 09:34

    Wenn ich das so sehe, könnte ich auf einen Besuch von Chinatown auch gerne verzichten…

  4. 3. September 2009 um 14:32

    Danke, lieber Wortmann, schön, dass auch ein Mann mich versteht.
    🙂

  5. 3. September 2009 um 14:39

    Gern geschehen 🙂
    Ganz ehrlich: Wenn ich mir die Bilder so ansehe, dazu deine Worte lese, überkommt mich kein Funke, es unbedingt sehen zu müssen. Wäre ich dort im Urlaub, würde ich wohl allein aus Neugier wohl trotzdem gucken… und es vielleicht hinterher bereuen…

  6. 3. September 2009 um 14:49

    Das ist das Merkwürdige, lieber Wortmann.
    Ich bin infiziert. Von dieser Stadt. Sie ist nicht schön, voller Gegensätze und ziemlich aufregend.
    Alles ist laut und lärmend, schlecht riechend oder wie im Tempel überprunkvoll.
    Und dennoch.
    Sieht man, wie diszipliniert die Thailänder sind, sie stehen in der S- oder U-Bahn hintereinander und warten höflich, bis die Fahrgäste ausgestiegen sind, bevor sie einsteigen, es gibt kein drängeln und schubsen und es ist überall sehr sauber, wie rücksichtsvoll sie eng gedrängt im Berufsverkehr dennoch jeder für sich in den Bahnen stehen … man ist fasziniert davon. Alle sind sehr ordentlich gekleidet, meist weiße Hemden und schwarze Hosen oder Röcke, tragen ordentliches Schuhwerk, die Damen wunderschöne Riemchensandaletten. Die Füße und Hände sind sehr gepflegt, das Haar sowieso. Sie sitzen in der Bahn, holen ihren Schminkspiegel aus der Handtasche und beginnen, sich perfekt nachzuschminken. Den ganzen Tag geht es ziemlich ruhig zu. Kaum einer unterhält sich. Aber ab ca. 17.00 Uhr hat fast jeder Thailänder ein Handy am Ohr und plaudert vor sich hin.
    Die Unterschiede waren wirklich äußerst interessant zu beobachten.

    Eine Sache hat mich enorm erstaunt, doch dazu komme ich noch.
    Ich kann ja jetzt hier auch nicht alles ausplaudern.
    🙂

    Was wollte ich sagen.
    Es ist kein Erholungsurlaub. Man hat permanenten Stress. Aber eigentlich muss man das auch nicht. Im Hotel selbst gab es wohl auch einen Pool und auf der Dachterrasse muss es sehr wellnessmäßig zugehen. Keine Ahnung. Ich hatte keine Zeit, bis da hoch zu fahren und zu schauen.
    🙂

    Aber es ist ein Erlebnis der besonderen Art gewesen. Das ich nicht missen möchte.

  7. 7 schanzenbach
    3. September 2009 um 17:51

    Bei deinen Fotos brauche ich keinen Text > ich rieche, ich höre, ich lebe Mitte in diesem für uns Europäer schrecklichem Chaos. Ich kann zwar dein Empfinden nachvollziehen, aber schade ist es trotzdem, dass du nicht länger … denn dann wären noch mehr authentische Fotos entstanden. ABER das nächste Mal, wenn du wieder dort bist, jetzt bist du ja trainiert im GerücheAushalten.
    Und für mich persönlich gilt jetzt > irgendwann nach Bangkok > dann ins Chinaviertel (weil Frau Paradalis es nicht bis zum bitteren Ende dort ausgehalten hat, um MIR noch mehr fotografische Eindrücke zu gewähren > als muss ich mich aufraffen :-).
    Dein Bericht wird immer spannender für mich – mit deiner Art von authentischer Fotografie.

  8. 3. September 2009 um 18:05

    Lieber Herr S., „meine Art von authentischer Fotografie“ klingt irgendwie süß. So aus dem Mund eines Fotografen, der etwas von seinem Handwerk versteht.
    🙂

    Ich fotografiere lediglich, weil ich es festhalten will. Den Moment, ein besonders schönes Detail, Impressionen. Von Technik verstehe ich so gut wie gar nichts und es würde mir sicherlich auch sehr schwer fallen, mich damit vertraut zu machen.
    Oft bewundere ich die Arbeit der Fotografen, staune, wenn ich bspw. Renee*s blog oder eben auch andere besuche, was man alles so anstellen kann, wenn man die Technik beherrscht und die Ausrüstung dazu hat.

    Also- danke für dein Kompliment.
    !

    Und morgen gibt es dann Details über Prostitution in Bangkok. Freuen wir uns also darauf.
    🙂

  9. 3. September 2009 um 18:14

    Ich denke, grade diese seltsamen Gegensätze sind es auch, die uns „Europäer“ irgendwie faszinieren. Dinge, die wir eigentlich nicht schön finden, vielleicht sogar verabscheuen, werden plötzlich interessant, dass man kaum die Augen von lassen kann.

    *oh* da hast aber ein tolles Kompliment von Herrn S. bekommen. Schön 🙂

    Prostitution? Ok, die blüht natürlich überaus gut im asiatischen Raum. 😦

  10. 10 schanzenbach
    3. September 2009 um 18:16

    Du fotografierst „aus dem Bauch heraus“, also mit dem Herzen. Und das spürt man. Und das kann man nicht lernen. Das hat man – oder auch nicht. Die Technik ist nur ein Mittel zum Zweck – und manchmal steht sie einem sogar im Wege und verhindert wahre Kreativität

  11. 11 schanzenbach
    3. September 2009 um 18:20

    ich drück dich für deine tröstende Worte auf meinem Blog. Danke für deinen Link

  12. 3. September 2009 um 18:23

    Oh je. Jetzt habt ihr zwei Männer mich verlegen gemacht.
    🙂

    Dankeschön!!

    _

    Und ja, Herr S. es wird alles wieder gut, du wirst sehen!!

    Umärmelung an euch, ihr lieben!!

  13. 3. September 2009 um 19:23

    Du strahlst immer so herrlich, wenn du verlegen wirst, Paradalis 😉

  14. 3. September 2009 um 20:37

    Was für ein Kontrast zwischen deinen Aufnahmen vom Königspalast und den Tempelanlagen und Chinatown! Das ist ausgesprochen krass, da kann ich mir gut vorstellen, daß dich das von den Sinneseindrücken her völlig überwältigt hat. Freue mich schon auf die nächste Fortsetzung!
    Wünsche dir einen schönen Abend!
    Herzliche Grüße!

  15. 15 gokui
    10. September 2009 um 07:38

    @Wortmann: warum nicht mal anschauen ? in kairo gibt es ganze wohnvierel wo die menschen ihre häuser auf dem müll gbeaut haben. heißt: der müll liegt da nicht nur in den gassen rum, der müll wird nicht nur als baumaterial genutzt, sondern ist auch das „fundament“.

    unglaublich !

    und dann gibt es viertel in kairo, wo ganz traditonell gebaut ist. diese typischen islamischen ( ich weiß gar nicht ob das so richtig bezeichnet ist ? ) bauten, häuser mit schmalen fenstern und türen und innen große grüne satte und vor allen dingen kühle schattige gärten. kairo – eine stadt der gegensätzte.


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